
Auch wenn die Gerüchte bereits seit ein paar Monaten kursierten, schlug die Nachricht ein wie eine Bombe und sorgt für Unverständnis und Empörung.Die katholische Ansgargruppe will das Marienkrankenhaus in der Lübecker Altstadt an das UKSH übergeben.Die SPD rief am Dienstagabend um 18.30 Uhr zu einer Mahnwache in der Parade auf.
Der Einladung zur Mahnwache folgten ca. 300 Lübecker:innen. Viele Lübeckerinnen und Lübecker haben eine sehr persönliche Bindung an das Marienkrankenhaus. Es ist ihr Geburtsort oder der ihrer Kinder.
„Wenn sich UKSH, Angargruppe und das Land gegen die Menschen vor Ort stellen, werden wir uns wehren,“ erklärt Sandra Odendahl,, gesundheitspolitische Sprecherin der Lübecker SPD. Dabei sieht die SPD einen Schulterschluss mit der Ärzteschaft, den Mitarbeitenden und der Bevölkerung.
Große Sorgen machen sich auch die Lübecker:innen um die Geburtsstation des Marienkrankenhauses.
„Diese muss erhalten bleiben, nachdem immer mehr Geburtskliniken in Schleswig-Holstein schließen, haben die Gebärenden immer weniger Auswahlmöglichkeiten, das ist eine sehr negative Entwicklung und schränkt die Rechte auf freie Klinikwahl immer mehr ein. Das Marienkrankenhaus hat einen hervorragenden Ruf bei für Geburten und Frauen Medizin, diese Expertise darf nicht verloren gehen“, sagt Katjana Zunft, Fraktionsvorsitzende der Lübecker Linken.
Katja Mentz, von der GAL, die selbst im Marienkrankenhaus geboren wurde, ergänzt: „Das Marienkrankenhaus ist eine sehr beliebte Alternative zum UKSH, wie auch die Geburtenzahlen zeigen. Die kleineren Organisationsstrukturen bieten nicht nur für die Mitarbeitenden eine andere Atmosphäre, sondern auch die Offenheit für Kooperationen gemeinsam mit anderen Institutionen. So steht das Marienkrankenhaus beratend an der Seite von Frauen in Notlagen, die anonym entbinden wollen. Das sind sehr vertrauensvolle Strukturen der Zusammenarbeit. Die müssen unbedingt erhalten bleiben.“
Foto: (c) Oliver Zank