
Um 15 Uhr gab es auch in Lübeck eine Mahnwache, um die ,,Absurdität der Klimapolitik´´ sichtbar zu machen. Insbesondere ging es den Teilnehmer:innen von Fridays for Future Lübeck um das Dorf Lützerath in Nordrhein-Westfalen.
Mit Bildern des Dorfes und des Braunkohletagebaus machte die Bewegung darauf aufmerksam, dass der Konzern RWE das Dorf abbagern will, um den Tagebau zu erweitern und die Braunkohle darunter zu verbrennen.
„Lützerath ist ein Spiegel für die Absurdität und Inkonsistenz deutscher Klimapolitik, vor dem wir nicht die Augen verschließen dürfen. 2022 haben wir an Extremwettern weltweit, einem beispiellosen Dürresommer in Deutschland und hunderttausenden Hitzetoten in Europa deutlicher als je zuvor erlebt, was die eskalierende Klimakrise für unsere Lebensrealität bedeutet. Und auch aktuell ist sichtbar, wie verheerend die Folgen fossiler Abhängigkeiten für Frieden, Menschenrechte und Demokratie sind. Und was macht die deutsche Politik? Man investiert in neue fossile Projekte, schafft jahrzehntelange neue fossile Abhängigkeiten und einigt sich mit RWE darauf, die Kohle unter Lützerath zu verbrennen.“, so Katharina Kewitz von Fridays for Future Lübeck.
Im November auf der Weltklimakonferenz bekannte sich Deutschland zum wiederholten Mal zum 1,5 Grad-Ziel und Bundeskanzler Olaf Scholz sagte, es werde keine Renaissance der fossilen Energien geben. Ein Verbrennen der Kohle unter Lützerath würde jedoch dazu führen, dass Deutschland seinen gerechten Beitrag zum 1,5 Grad-Ziel verfehlt.
„Dass hier Energie- und Klimakrise durch Politiker*innen gegeneinander ausgespielt werden, ist fatal, denn eine Studie des DIW zeigt, dass wir die Kohle unter Lützerath trotz der aktuellen Energiekrise für die Energieversorgung nicht benötigen. Fossile Krisen lassen sich nicht mit fossilen Antworten lösen und statt im Namen der Versorgungssicherheit klimaschädliche Deals mit RWE zu machen, müssen wir an den wirklichen Lösungen für zukunftsfähige, friedliche und unabhängige Energieversorgung arbeiten: dem massiven Ausbau der erneuerbaren Energien.“, sagt Florian Doll von Fridays for Future Lübeck.
„In Lützerath erleben wir wieder einmal, wie fossile Konzerninteressen über Menschenleben und unsere Zukunft gestellt werden. Es zeigt sich, dass wir noch weit von verantwortungsvoller Klimapolitik entfernt sind und dass wir weiter für Klimagerechtigkeit kämpfen müssen.“, so Kewitz weiter.
Foto: (c) Stephan Johannsen