
Die Hansestadt Lübeck hatte am Freitag zum Zukunftsforum in die Kulturwerft Gollan geladen, um Ideen, Perspektiven und Möglichkeiten für die Roddenkoppel, das ehemalige Schlachthofgelände und das Struckbachtal öffentlich zu erörtern. An der Veranstaltung nahmen neben Expert:innen aus Architektur und Stadtplanung, Eigentümer:innen auch 140 Bürger:innen teil. Ziel war es, Anregungen und Hinweise zu sammeln, bevor die Hansestadt Lübeck die konzeptionelle Planung aufstellt, um diese im weiteren Verfahren berücksichtigen zu können.
Auf der Veranstaltung wurde klar, dass das Gebiet einen besonderen Charakter hat und einem Wandel unterliegt: Deutlich lässt sich die gewerbliche Nutzung ablesen, die teilweise in historischen Gebäuden untergebracht war beziehungsweise ist. Leerstände und Unternutzungen in einzelnen Bereichen treffen auf teilweise aktive Hafen- und Gewerbenutzungen in anderen Bereichen, die insbesondere mit der Schienenanbindung nach wie vor wichtige Funktionen erfüllen. Inmitten des Gebiets liegt die Bahntrasse Lübeck–Bad Schwartau, die im Zuge der festen Fehmarnbeltquerung an Bedeutung gewinnen wird. Auf der Roddenkoppel haben sich bereits Kultur, Freizeitangebote und neues Gewerbe etabliert, welche die vorhandene Bausubstanz mit neuen Nutzungen füllen. Für das Gelände des Schlachthofs hat der Eigentümer seine Planungen in diesem Jahr aufgenommen.
An einzelnen Thementischen entwickelten und diskutierten Expert:innen mit Bürger:innen mögliche erste Leitideen für die unterschiedlichen Teilbereiche im Gebiet Nordwest. Themen waren die Überwindung der Bahntrasse durch neue Verbindungen, die Gestaltung der Wasserkante als öffentlicher Raum mit einer Platzsituation, die Ansiedlung von geeigneten Nutzungen und die Erschließung der Roddenkoppel. Dabei sind die Rahmenbedingungen für eine Entwicklung nicht einfach – so stellen die verkehrliche Infrastruktur, der Hochwasserschutz, die Wasserwirtschaft oder die Lärmemissionen von Bahn und Gewerbe besondere Anforderungen an die Planung.
Frau Senatorin Hagen zeigte sich erfreut über die öffentliche Resonanz: „Vielen Dank an die Expert:innen und zahlreichen Bürger:innen, die sich heute an dem Zukunftsforum beteiligt haben. Die Entwicklung von Lübeck Nordwest ist eine spannende Aufgabe, die uns in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren beschäftigen wird und große Potenziale für die Stadtentwicklung birgt“.
Foto: (c) Christian Wese