• 1. Juni 2023 07:32
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Beim ersten,,0451 im Dialog mit´´ haben wir uns keinen geringeren ausgesucht als wie Rüdiger Schacht. Er ist stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck und Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik.

Aufgrund der Pandemie haben wir uns dafür entschieden, ihm die Fragen via Mail zu senden und diese hat er uns auch beantwortet, uns und wir hoffen auch unseren Lesern gefällt das neue Format.

Wie ist denn die aktuelle wirtschaftliche Lage der Unternehmen in Lübeck?

Wie in der Finanzkrise von 2008 bis 2011 und in der Pandemie kommt die mittelständisch geprägte Wirtschaft in Schleswig-Holstein und damit auch in Lübeck besser durch die Krise als in stärker industriell geprägten Bundesländern. Mut macht uns dabei die stabile Entwicklung des Lübecker Hafens, die ein Indikator für die internationalen Geschäfte und die Auftragslage unserer Unternehmen ist.

Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die konjunkturelle Lage der Wirtschaft aktuell aufgrund der Krisen insgesamt im Vergleich zum ersten Halbjahr weiter verschlechtert hat. Die hohen Energiepreise belasten die Unternehmen und das Exportvolumen hat sich verringert.

Wo sehen Sie Schwächen in der Wirtschaft in Lübeck?

In den vergangenen Jahren hat sich Lübeck zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort entwickelt. Belege dafür sind viele Neuansiedlungen sowie die Investitionen bestehender Unternehmen und damit das Entstehen von Arbeitsplätzen für qualifizierte Mitarbeiter.

Diese Entwicklung geht allerdings mit der Verknappung von verfügbaren Gewerbeflächen einher. Die Ausweisung neuer Flächen ist darum für eine Fortsetzung des positiven Trends unerlässlich, wobei in Zukunft auch auf die verbesserte Nutzung vorhandener Flächen verstärkt Augenmerk gelegt werden muss.

Ein Grund für die weiterhin hohe Nachfrage nach Flächen ist die bereits gute Anbindung der Hansestadt an das Schienen- und Straßennetz. Diese wird sich nach der Realisierung der festen Fehmarnbeltquerung weiter verbessern. Aber es gibt noch Luft nach oben. Lübeck und der Lübecker Hafen könnten als Bündelungspunkt für die Verkehre über den Fehmarnbelt profitieren, wenn weitere Investitionen in wichtige Verkehrsadern und Knotenpunkte erfolgen: Ausbau der Autobahn 21, Weiterbau der A 20,
Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals, Ausbau der Bahnstrecke Lübeck Bad-Kleinen, Bau eines dritten Bahngleises Lübeck - Bad Schwartau und Bau der Nordkurve. 

Auch die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit des Verkehrsnetzes in der Hansestadt sind bestimmend für die Standortqualität.

Ein gro­ßes Pro­blem ist der Fach­kräf­te­man­gel. Wie kann man dies angehen?

Der Fachkräftemangel aufgrund der demografischen Entwicklung trifft alle Branchen. Daran wird deutlich, dass hier eine konzertierte Aktion von Bund, Land, Unternehmen, IHKs und Verbänden erforderlich ist. Es gibt bereits viele Initiativen, die für den Standort werben.

Wichtig ist es, den Hansebelt als eine attraktive Region mit herausragenden Unternehmen und Arbeitgebern darzustellen. Die Nähe zu den Meeren, zu Skandinavien und Hamburg sind klare Pluspunkte, die Fachkräfte anziehen. Dies gilt es in Zukunft noch stärker nach außen zu tragen.

Darüber hinaus wird auch eine gezielte Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland erforderlich sein, um die Lücken zu schließen.

Wir lesen es praktisch täglich: Der digitale Wandel bringt Veränderungen in allen Arbeits- und Lebensbereichen. Wie begegnet Ihr Geschäftsbereich dieser Entwicklung? und wie kann die IHK Unternehmen in Lübeck unterstützen?

Wir haben seit Jahren ein umfangreiches Angebot für die Wirtschaft.

Dazu gehört unsere jährliche IT FOR BUSINESS Kongressmesse in Lübeck. Auf dieser in Norddeutschland einzigartigen Schau können sich Entscheider in den Unternehmen bei Dienstleistern aus der Region über die neusten Trends und Entwicklungen informieren.

Die Idee ging von unserem IHK-Arbeitskreis ITK & Digitalisierung aus. Dessen Mitglieder befassen sich aus Sicht des Mittelstandes mit allen Themen der Digitalisierung und bieten sogar IT-Security-Checks an. Weitere Service-Angebote sind Webinare zum Online-Marketing, Social Media-Formate oder Beratungen im Zuge des Angebotes „Meet the Experts“.

Wie wird sich die Gründerszene in Lübeck entwickeln und was kann die IHK dazu beitragen?

Für eine optimale Entwicklung der Gründerszene und damit der Wirtschaft in Lübeck sind immer wieder neue Impulse nötig.

In der Hansestadt gibt es schon jetzt eine überdurchschnittlich gute Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Hochschulen. Viele Studiengänge sind eng mit Gründungen verknüpft, Ausgründungen aus den Hochschulen sind alltäglich. Diese Entwicklung unterstützen wir gemeinsam mit unseren Partnern im Accelerator Gateway49. 

Zudem ist die IHK mit Beratungsangeboten und Veranstaltungen zum Thema Gründung an den Hochschulen präsent. Unser Ziel ist es, die Entwicklung eines Gründungsökosystems auf dem Hanse Innovation Campus zu fördern

Wir bedanken und bei Herrn Rüdiger Schacht und bei der IHK zu Lübeck für die Beantwortung unserer Fragen.

Foto: (c) IHK zu Lübeck
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